Methode:
Future Wheel

Die Auswirkungen eines Zukunftszenarios
explorativ erforschen

Future Thinking | Spekulatives Design | Explorative Zukunftsforschung


Die Methode
»Future Wheel«
Welche Auswirkungen hat ein Ereignis in unserer Zukunft? Wie hängt alles zusammen? Mit der Methode des Future Wheels können wir genau das erkunden, indem wir uns über die Auswirkungen eines Ereignisses entlang der Kategorien Society, Technology, Economy, Ecology und Politics Gedanken machen. Hierbei betrachten wir nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen, welche direkte Folgen der Veränderung sind, sondern auch die mittelbaren Auswirkungen, die aus den direkten Folgen erwachsen.

Die Methodik lässt sich dem Bereich der explorativen Zukunftsforschung, dem Future Thinking, als auch System Thinking und der Szenarioentwicklung zuordnen.
Darum geht's?
Das Future Wheel ist eine Methode, die uns hilft, die Auswirkungen eines Ereignisses oder eines Zukunftsszenarios explorativ zu erkunden und somit ein umfassendes Bild der Zukunft und seiner Wechselwirkungen zu generieren. Es ist ein Zwischenergebnis, das auch Spekulationen und Fehlschlüsse enthalten kann.

Als Brainstorming- und Diskussions-Technik hilft sie uns, Zukünfte zu evaluieren, die Auswirkungen von Trends und Ereignissen strukturiert zu erfassen und mögliche Handlungsräume bzw. Möglichkeitsfelder für den Design-Thinking-Prozess zu identifizieren.
Future Thinking ist die methodische Erforschung möglicher Zukünfte mit dem Ziel, strategische Zukunftsszenarien mit klarem Fokus zu entwerfen.
Dabei bedient sich Future Thinking einer Kombination aus Methoden der Zukunftsforschung,dem Corporate Foresight und des Design. Durch Future Thinking schaffen wir ein besseres Zukunftsverständnis, reduzieren Unsicherheiten, verbreiten Zukunfts-Mut, ermöglichen neue Perspektiven und entdecken Handlugnsfelder für neue Strategieentscheidungen.
Wann solltest du die Methode verwenden?
Vor dem Future Wheel: Future-Thinking-Prozess. Ausgangspunkt des Future Wheels ist ein vorab entworfenes Zukunftsszenario, das ihr untersuchen wollt. Dieses kann in einen Future-Thinking-Prozesses mit Hilfe der Methoden STEEP-Analyse, Schlüsselfaktoranalyse, Morphologischer Kasten und Transformation Storytelling entwickelt werden. Gegenstand eines Future-Thinking-Prozess ist immer die Zukunft. Dabei wird unterschieden zwischen:

  1. Wünschenswerte Zukünfte als Visionen der Zukunft wie sie idealerweise sein sollte
  2. Erwartbare Zukünfte als Prognosen der Zukunft, wie sie voraussichtlich sein wird
  3. Alternative Szenarien als Alternativen dazu, wie die Zukunft sein könnte

Nach dem Future Wheel:
Backcasting und Teamvision.
Das Future Wheel ist der ideale Einstieg in einen Design-Thinking-Prozess zur Strategie- oder Visionsentwicklung. Indem wir mit dem Future Wheel Auswirkungen eines Szenarios evaluiert haben, können wir im nächsten Schritt konkrete Strategien entwickeln und Handlungen in der Gegenwart planen, um dieses Szenario zu erreichen oder zu vermeiden bzw. die Auswirkungen zu vermeiden oder zu verstärken. Das Future Wheel hilft uns daher bei Backcasting/Regnose-Schritten, der Entwicklung von Roadmaps oder auch beim Ideenbrainstorming.

Außerdem ist das Future Wheel eine gute Grundlage für Entwicklung einer Teamvision. Mit Hilfe des Future Wheels können wir beurteilen, wohin die Reise führt und ob das Reiseziel erwünscht ist oder nicht. Die Teamvision könnt ihr mit der Methode »Wir wollen eine Welt mitgestalten, die ...« weiterausarbeiten.

So geht's
Die Methode dauert von 20 Minuten bis 1 Stunde, je nachdem, wie umfassend das Zukunftsbild in die Tiefe geht. Sie kann von Einzelpersonen oder von Gruppen angewendet werden.

1 | Szenario festlegen. Zu Anfang wird das Ereignis oder das Zukunftsszenario, dessen Auswirkungen erkundet werden sollen, als »Was wäre, wenn… «-Frage formuliert und in die Mitte positioniert.
Bsp: Was wäre, wenn das öffentliche Verkehrsnetz ganzheitlich ausgebaut werden würde?

2 | Unmittelbare Auswirkungen. Im Anschluss werden die direkten Konsequenzen und Folgeereignisse in den verschiedenen STEEP-Kategorien in den ersten Ring außerhalb des zentralen Ereignisses angeordnet.
Bsp: Dann würden es weniger Autolärm in der Stadt geben.

3 | Mittelbare Auswirkungen. Sobald das Sammeln der direkten Auswirkungen abgeschlossen ist, werden die Auswirkungen der Auswirkungen gesammelt. Hierfür sollte sich auf jede Auswirkung bezogen und gefragt werden: Wenn das geschieht, was kann als Nächstes geschehen? Welche Auswirkung hat es? Die Folgen sollten den unmittelbaren Auswirkungen mit Ursache-Wirkungs-Linien zugeordnet werden.
Bsp: Wenn es weniger Lärm gibt, dann würde sich die Wohnqualität verbessern.

5 | Auswirkungen 3. Ordnung. Sobals das Sammeln der mittelbaren Auswirkungen abgeschlossen ist, können noch die Auswirkungen 3. Ordnung ermittelt werden. Das Vorgehen bleibt dassselbe: Wenn das geschieht, was kann als Nächstes geschehen? Welche Auswirkung hat es? Die Folgen sollten den Auswirkungen mit Ursache-Wirkungs-Linien zugeordnet werden.
Bsp: Wenn es weniger Lärm gibt und sich deshalb die Wohnqualität steigert, dann gibt es mehr Zuzug in die Stadt.
Ko-Kreativ erarbeitetes Future Wheel zum Thema: »Was wäre, wenn Berlin autark ist und sich urban-lokal in den Bereichen Ernährung, Energie und Wasser selbst versorgt?«
Auf was solltest du achten?
Das Future Wheel funktioniert am besten mit gut ausgearbeiten und eng begrenzten Szenarien. Die »Was wäre, wenn… «-Frage, als auch die folgenden Auswirkungen sollten klar und präzise formuliert sein.

Die Qualität des Future Wheels hängt ab von der Vielfalt der Erfahrungen und dem Wissen der Teilnehmenden. Eine heterogene Teamzusammenstellung ist daher die Keimzelle eines guten Future Wheels.

Download
& Nutzung
Das Future Wheel-Template kannst du hier kostenlos herunterladen. Du kannst es ausdrucken und einfach ausfüllen, es als Vorlage für ein eigenes Raster am Whiteboard oder auf dem Flipchart nutzen oder dich zu einem ganz individuellen Template inspirieren lassen. Wie auch immer du es nutzen möchtest: Wir freuen uns über Feedback!

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