Methode:
Challengebaum

Erkunde die Ursachen und Auswirkungen deiner Challenge

Die Methode
»Challengebaum«
Was sind die Ursachen eines Ereignisses und welche Effekte sind mit diesem verbunden? Mit der Methode des Challengebaums betrachten wir den Kontext eines Problems aus verschiedenen Blickwinkeln: in »die Tiefe«, um so die Wurzeln und historischen Ursachen zu erkunden, die im Zusammenspiel zu diesem Problem geführt haben. Und »in die Höhe und Breite«, um die künftigen Auswirkungen eines Ereignisses zu erkunden.

Der Challengebaum ist ein einfaches Wirkdiagramm. Er hilft uns dabei, die Wechselwirkungen, die zu einem Ergebnis führen, in ihrer Abhängigkeit voneinander zu erforschen und grafisch darzustellen. Die Methode lässt sich dem Bereich der explorativen Zukunftsforschung, dem Future Thinking, als auch dem System Thinking zuzuordnen.
Darum geht's
Der Challengebaum ist eine Synthese-Methode. In Form eines übersichtlichen Wirkdiagramms hilft er dabei, sowohl die Ursachen, die zu einem Ergebnis geführt haben oder dieses beeinflussen, als auch die zukünftigen Auswirkungen dieses Ereignisses zu erfassen und grafisch darzustellen. Er ist ein Zwischenergebnis und kann daher auch Spekulationen und Fehlschlüsse enthalten.

Als Synthese-Methode zeigt uns der Challengebaum den Stand unserer bisherigen Recherche auf und verdeutlicht, welche Ausrichtungen für den weiteren Verlauf naheliegend sind. Er unterstützt uns dabei, den Problemraum unseres Themas besser zu überschauen und kausal wie grafisch zu organisieren. Mithilfe der Metthode verstehen wir nicht nur das akute Problem an sich, sondern auch die Ursachen, die dazu geführt haben. So können wir mögliche Handlungsräume und Hebelpunkte für die Ideenentwicklung identifizieren.
Future Thinking ist die methodische Erforschung möglicher Zukünfte mit dem Ziel, strategische Zukunftsszenarien mit klarem Fokus zu entwerfen.
Dabei bedient sich Future Thinking einer Kombination aus Methoden der Zukunftsforschung,dem Corporate Foresight und des Design. Durch Future Thinking schaffen wir ein besseres Zukunftsverständnis, reduzieren Unsicherheiten, verbreiten Zukunfts-Mut, ermöglichen neue Perspektiven und entdecken Handlugnsfelder für neue Strategieentscheidungen.
Wann solltest du die Methode verwenden?
Der Challengebaum im Design Thinking-Format. Problemverständnis vertiefen und Möglichkeitsfelder identifizieren.

Der Challengebaum unterstützt euch im Problemraum eures Design Thinking-Prozesses. Mit Hilfe der Methode könnt ihr die bisherige Recherche synthetisieren und das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln in Tiefe (historische Ursachen + Wurzeln) und Breite (zukünftige Auswirkungen) betrachten. Die Methode hilft euch ein systemisches Verständnis eures Problems zu schaffen, weiteren Recherchebedarf zu identifizieren und das Team zu synchronisieren.

Der Challengebaum ist zum Einen die ideale Grundlage für die Ausarbeitung von Möglichkeitsfeldern. In diesen fasst ihr eure Erkenntnisse zu strukturierten Themenfeldern zusammen, um vielversprechende Wege für die anschließende Ideenfindung entdecken.

Zum Anderen kann auch ein explorativer Zukunftsforschungsprozess an die Methode angeschlossen werden. So kann das Szenario, das gemäß der Logik des Challengebaums (d. h. basierend auf dem im Challengebaum erarbeiteten Ursache-Wirkung-System) in der Zukunft entstehen wird, noch greifbarer gemacht werden. Geeignete Methoden dafür sind z. B. das Future Wheel oder spekulative Designmethoden (Letter from the future, Objekt der Zukunft).



Der Challengebaum im Future Thinking-Format. Zukunftsszenario evaluieren und Backcasting-Schritte identifizieren

Ausgangspunkt des Challengebaums kann ein vorab entworfenes Zukunftsszenario oder eine »Was wäre, wenn«-Frage sein, das bzw. die ihr genauer untersuchen wollt. Dieses kann in einen Future-Thinking-Prozesses mit Hilfe der Methoden STEEP-Analyse, Schlüsselfaktoranalyse, Morphologischer Kasten und Transformation Storytelling entwickelt werden.
Gegenstand eines Future-Thinking-Prozesses sind immer mögliche Zukünfte. Dabei wird unterschieden zwischen verschiedenen Perspektiven auf die Zukunftsoptionen, die genauer beleuchtet werden:

A | Wünschenswerte Zukünfte als Visionen der Zukunft, wie sie idealerweise sein sollte
B | Erwartbare Zukünfte als Prognosen der Zukunft, wie sie voraussichtlich sein wird
C | Alternative Szenarien als weitere Möglichkeitsräume dazu, wie die Zukunft sein könnte
Mithilfe des Challengebaum könnt ihr das Zukunftsszenario genauer untersuchen, um sowohl mögliche Auswirkungen als auch Ursachen dieser Szenarios zu identifizieren: Welche historischen Ursachen haben zu dem Szenario geführt? Welche Auswirkungen hat das Szenario in eine noch fernere Zukunft?

Der Challengebaum vereint methodisch nicht nur Future Foresight sondern auch Backcasting- und Regnose-Schritte, die euch bei der Entwicklung von Roadmaps und dem Ideenbrainstorming helfen. Die Methode unterstützt somit auch die Strategieentwicklung. Wenn wir die Ursachen und Auswirkungen eines Szenarios evaluiert haben, können wir im nächsten Schritt konkrete Strategien entwickeln und Handlungen in der Gegenwart planen, um die Ursachen mitzugestalten, das Szenario zu erreichen, oder Auswirkungen zu vermeiden.

Wie funktioniert
der Challengebaum?
Die Methode dauert von 30 Minuten bis 1 Stunde, je nachdem, wie umfassend ihr das Ereignis untersuchen wollt. Sie kann von Einzelpersonen oder von Gruppen angewendet werden.

1 | Zentrales Ereignis/Problemfeld festlegen.
Zu Anfang wird das Ereignis oder das Problem, dessen Ursachen und Auswirkungen erkundet werden sollen, in die Mitte des Templates eingetragen. Die Mitte steht stellvertretend für den Stamm, der den Ausgangspunkt der darstellt.

2 | Ursachen erkunden. Im Anschluss werden die Ursachen des Problems ermittelt, indem ihr mehrmals fragt: »Welche Ursache ist Grund für das Problem?« und »welche tiefliegende Ursache ist der Grund für eine Ursache«. Bringt eure gesammelten Ursachen in eine logische Ordnung unterhalb des zentralen Problems. Sie stellen die Wurzeln eures Baums, als Ursachen des Problems dar.

3 | Zukünftige Auswirkungen erforschen.
Um die Effekte des Problems zu ermitteln, solltet ihr euch mehrmals fragen: »Welche Auswirkungen hat das Problem in der Zukunft?« und »Welche weitere Auswirkung löst welcher Effekt aus?«. Schreibt auch hier wieder alle Aspekte auf und bringt sie in eine logische Ordnung oberhalb des Problems. Sie stellen die Krone/Früchte des Baums dar, als Symptome des Problems.

4 | Dem Baum ganzheitlichen betrachten. Schaut euch den Baum in seiner ganzen Form an. Was ist für die Bearbeitung des Problems relevant? Auf welche Ursachen solltet ihr insbesondere eingehen? Welche Auswirkungen bieten Chancen oder auch Risiken für euch? Markiert euch die wichtigsten Punkte.

Ko-Kreativ erarbeitetes Wirkdiagram zum Zukunftsszenario: »Was wäre, wenn wir mehr Zusammenarbeit als Wettbewerb durch Schutz und Integration von schwächeren Ländern oder Gruppen/Minderheiten hätten?«
Download
& Nutzung
Das Challengebaum-Template kannst du hier kostenlos herunterladen. Du kannst es ausdrucken und einfach ausfüllen, es als Vorlage für ein eigenes Raster am Whiteboard oder auf dem Flipchart nutzen oder dich zu einem ganz individuellen Template inspirieren lassen. Wie auch immer du es nutzen möchtest: Wir freuen uns über Feedback!

Neues aus
dem Labor
Neuigkeiten, Cases und spannende Einsichten
Eine Auswahl unserer internen Lieblingsprojekte, Vorträge und großen Würfe mit großartigen Partnern findet ihr hinter den folgenden Links. Noch mehr Einsichten ins Berliner Ideenlabor gibt es unter dem Menü-Punkt »Labor«.
Du möchtest regelmäßig Projekt-Infos und News erhalten?
Trage dich für unseren Newsletter ein, der dich ca. ein Mal im Monat erreichen wird. Wir freuen uns auf dich!
Mit dem Klick auf den Button gibst du dein Einverständnis, dass wir deine Daten im Rahmen unserer Datenschutzbestimmungen verarbeiten dürfen.