Where to go?
Artefakt #3


Spekulative Zukünfte zur autonomen Mobilität – Next Senses: Magnetizer & Sniffer


Spekulative Zukünfte:
Neue Sinne?
December 17, 2018
Nach dem ersten Zukunftsbild »Moving Parts«, das eine Stadt in stetiger Rekonfiguration zeigt, führte unser User Research im Spekulativen Design und Future Foresight-Projekt »Where to go?« zum Artefakt »Dictio Home«. »Dictio Home« gibt eine Antwort auf die Frage, wie Kinder in einer sich permanent bewegenden Stadt den Weg nach Hause finden können. Dabei bildeten sich zwei Pole zwischen Sicherheit und Isolation. In unserem zweiten User Research fragten wir deshalb unsere Teilnehmer, ob sich Mobilität unnatürlich anfühlen kann, wenn sie auf einem biologischen Konzept beruht. Antworten darauf zeigten, dass weniger über die Sicherheit als über den psychischen Zustand des Kindes diskutiert wurde. Kindern (wie auch Erwachsenen) fehlte es an Orientierung. Generell fühlten sich die meisten Testpersonen verwirrt in einer sich konstant neu konfigurierenden Stadt. Die Kontrolle einer »autonomen Maschine« zu übergeben, hinterließ häufig ein unwohles Gefühl. Um diese Gedanken weiter zu untersuchen, beschäftigten wir uns im dritten Artefakt mit der Frage:

»Wie können wir in einer automatisierten, technologisierten Umwelt ein Gefühl von Orientierung und Kontrolle bewahren oder zurückgewinnen?«

Technologien verändern unsere Umwelt drastisch, aber die Möglichkeiten der körpereigenen Wahrnehmung bleiben gleich. Unsere Sinne verbinden uns mit Menschen, Emotionen und mit der Welt um uns herum. Sie determinieren unser Befinden entscheidend. Deswegen richteten wir unseren Fokus im dritten Artefakt auf die Rückgewinnung von Kontrolle und das Gefühl von Orientierung in einer Welt der autonomen Mobilität. Die beiden entstandenen Artefakte hinterfragen die Erweiterung der menschlichen Sinne. Was wäre wenn wir unsere Lebenswelt auf anderer Ebene wahrnehmen könnten?

»Sniffer« ist ein spekulatives Design-Objekt das die Geruchswahrnehmung des Menschen grundlegend verändert. Durch seinen speziellen Geruchssensor ermöglicht er es uns schwächste Gerüche zu verstärken und einen so starken Geruchssinn aufzubauen, wie Tiere, z. B. Hunde, ihn haben. Außerdem können wir selektieren, welche Gerüche wir wahrnehmen wollen. Zusätzlich hat der Sniffer eine Art »Erinnerungsfunktion«, mit der wir bereits wahrgenommene Gerüche zur Orientierung benutzen können. Wir können nun dem Duftpfad zu unserem Arbeitsplatz oder einer uns bekannten bzw. nah stehenden Person folgen. Wir updaten unsere Sinne für ein neues Zeitalter und lernen eine neue Ebene der Wahrnehmung und Orientierung kennen.

Im Falle des »Magnetizers« wird dem Träger durch ein eng am Körper anliegendes Wearable der magnetische Norden durch einen Wärmereiz signalisiert. Ein für den Menschen bisher vorenthaltener Sinn wird ihm nun von Außen zugetragen. Er erfühlt seine Orientierung.

Where to go?
Können diese neuen Sinne dazu beitragen uns besser in einer hoch mobilen Umwelt zurecht zu finden? Und somit helfen, ein intimeres und besseres Verhältnis zu Technologie und dem autonomen Fahren aufzubauen? Diesen Fragen näherten wir uns mit Hilfe von Spekulativem Design innerhalb unseres Projektes »Where to go?«. Zum ersten und zweiten Artefakt könnt ihr hier nachlesen:

Moving Parts (Artefakt #1)
Dictyo Home (Artefakt #2)
Speculative Futures
Zukunftsbilder und menschzentriertes Design
Wie Spekulatives Design und das Fischen nach Bedürfnissen von Morgen auch in euren Kontexten funktioniert und angewendet werden kann, findet ihr in unserer Broschüre »Speculative Futures« .

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